Spyderco - Shaman
Spydercos Worker
Mit dem Shaman hat Spyderco gegen Ende des Jahres 2017 einen richtigen Kracher in die Messerwelt gefeuert. Manch einer munkelte schon, dass dieses Messer das Paramilitary 2 obsolet machen würde. Nun, ganz so sehen wir das nicht; jedoch bleibt festzuhalten, dass das von Firmengründer Sal Glesser höchstpersönlich entworfene Shaman dem großen Klassiker in nichts nach steht.
Bei genauerer Betrachtung fallen als erstes die 3D-gefrästen G10 Griffschalen auf. Diese sind wunderbar verrundet und schmiegen sich unheimlich angenehm in die Hand, so dass auch längeres Arbeiten sehr komfortabel von Statten geht. Die in das Griffmaterial eingebettet Stahlplatinen sind großzügig hohlgebort, bieten aber dennoch extrem viel Stabilität. Ähnlich wie beim Paramilitary 2 oder dem Para 3 wurde beim Shaman die Klinge so ausgelegt, dass sich am Fuß eine zusätzliche Griffmulde für den Zeigefinger ergibt (Finger Choil). Dies sorgt für eine optimale Kraftübertragung sowie zusätzliche Kontrolle über die Schnittbewegung.
Bei der Klinge haben sich Spyderco wieder einmal für den CPM S30V entschieden. Diese pulvermetallurgische Legierung wurde speziell für die Herstellung von Schneidwerkzeugen erfunden und hat sich über die Jahre tausendfach bewährt. Da der Stahl hochgradig Korrosionsbeständig ist, ist die Klinge auch im Kontakt mit Lebensmitteln vollkommen unbedenklich. Ein großer Unterschied zum Paramilitary 2 ist unter anderem die weit bis zur Spitze konstant bleibende Klingenstärke, was für eine unheimlich robuste Klingengeometrie sorgt.
Für einen sicheren Verschluss in geöffnetem Zustand sorgt der von Spyderco erfundene Compression Lock. Nun könnte man vermuten, dass es sich aufgrund der Bedienung um einen rückwärtig verbauten Liner Lock handelt – dem ist jedoch nicht so. Die einrastende Sperrfeder rückt zwischen die Klingenwurzel und den Anschlagspin der Klinge. Um den Verschluss zu zerstören, müsste der vertikal stehende Liner also zwischen Klinge und Pin zerquetscht werden, was höchstgradig unwahrscheinlich ist.
Ganz klar: die Handschrift von Sal Glesser ist im Shaman absolut zu erkennen. Vieles was man bis jetzt vom Paramilitary 2, dem Native oder auch dem Para 3 kannte, ist hier wieder zu finden. Trotzdem ist das Shaman viel mehr, als nur ein Best-Of-Spyderco-Messer. Vielmehr bekommen Sie hier ein unheimlich robustes Arbeitsmesser, was auch durchaus für härtere Schneidaufgaben bedenkenlos verwendet werden kann und trotz seiner Größe und des nicht gerade geringen Gewichts einen wunderbaren Begleiter für den Alltag darstellt.